Passabler 8. Platz bei der HBMM
Am heutigen Sonntag fand in der Schule „Alter Teichweg“ das alljährliche Mannschaftsblitzen statt. Obwohl der ein oder andere aus unserem Team an diesem Tage noch jammern sollte, dass man zu alt und zu langsam zum Blitzen sei (inklusive mir ), fanden sich fünf tapfere diagonale Recken, die das Feld ein bisschen aufmischen wollten. Da Matthias und Martin bei meiner Ankunft am Spielort noch nicht anwesend waren, nahmen Christian und ich die Mannschaftsaufstellung in die Hand. Christian beharrte darauf, möglichst weit hinten zu spielen, aber ich nutzte einen Moment der Unaufmerksamkeit, um seinen Namen zumindest noch an die zweite Stelle des Bogens zu kritzeln Ich selbst opferte mich am ersten Brett, Matthias hatte die Startnummer 3, Martin die 4 und Haschem die 5. Da nur vier Leute pro Runde eingesetzt werden konnten, rotierten wir wie die Bayern, sodass jeder in etwa die gleiche Anzahl an Partien bestreiten durfte.
In der ersten Runde ging es gegen die zweite Mannschaft von SKJE. Es wurde ein souveränes 4:0, wenngleich man erwähnen sollte, dass das Alter unserer Gegner auch aufsummiert kleiner war als das Alter einiger Spieler aus unserem Team alleine
Die zweite Runde gewannen wir durch eine geschlossene Mannschaftsleistung mit drei Remisen und einer Gewinnpartie von Matthias mit 2,5 gegen Pauli 2. In der dritten Runde dann leider die erste Niederlage: Ein ganz netter Kontersieg von mir gegen Frank Sawatzki und ein Remis von Christian gegen Jan-Paul Ritscher reichten leider nur zu 1,5 Punkten. In der vierten Runde wurden wir dann ordentlich durchgeschüttelt. Gegen Marmstorf setzte es eine heftige 0:4-Klatsche. In der fünften Runde gab es dann obendrauf die dritte Niederlage in Folge. Ein schöner Sieg von Christian am Spitzenbrett gegen Alexander Trisic reichte leider nicht aus. – 1:3. Eine mögliche Qualifikation zur Norddeutschen war nach diesem Start schon ein ganzes Stückweit entfernt.
In der sechsten Runde lieferten wir aber wieder ab. Unser Gegner (HSK 10!) hatte taktisch aufgestellt, sodass trotz deutlicher DWZ-Vorteile ein Sieg keine Selbstverständlichkeit war. Wir gewannen aber jedes Brett, an dem wir Favorit waren, sodass mit einem 3:1-Sieg der Negativtrend erstmal gestoppt wurde. Da das mit dem HSK-Gegner so gut lief, bestachen wir die Turnierleitung (die das Turnier hervorragend organisiert hatte!), um weitere HSK-Gegner zu bekommen. Gegen HSK 8 in Runde 7 spielte ich etwas provokativ und befürchtete, von meinem jungen Gegner einfach überrollt zu werden. Nachdem er aber eine „kreative“ Idee hatte, seinen König in Sicherheit zu bringen, war ich es, der sich zuerst zum gegnerischen Monarchen durchopfern konnte. Der Rest der Mannschaft hatte auch Spaß am Punktesammeln, sodass am Ende ein 3,5-Sieg zu Buche stand. In der achten Runde wollte der HSK dann seine Niederlagenserie gegen uns brechen, indem sie ihre erste (brutal starke) Mannschaft gegen uns antreten ließen. Ich selbst gab gegen Rasmus Svane relativ übermütig einen Bauern, wofür ich nie wirklich genug Spiel bekam und verlor quasi ohne Kampf. Auch an den anderen Brettern waren unsere Gegner besser (oder schneller), mit 0:4 war unsere Lust gegen den HSK anzutreten erstmal vergangen.
In Runde 9 gab es unsere einzige Niederlage in einem Match, in dem wir Favorit waren. Gegen Bille holten wir nur anderthalb Punkte.
In der folgenden Runde gegen Diogenes 2 durfte ich wieder die Zuschauerrolle genießen. Ich schlenderte durch den Turniersaal und als ich wieder an unsere Bretter kam, strahlten mich die anderen schon an. 4:0!
Zum Dank durften wir in Runde 11 gegen Pauli 1 spielen. Über dieses 0:4 geh ich mal kommentarlos hinweg
Nun ging es zum Abschluss darum, zumindest noch einen positiven Score zu erreichen. Mit 10:12 Mannschaftspunkten mussten also noch zwei Siege in den letzten beiden Runden her. Der erste gelang in Runde 12 gegen Schachfreunde 2, aber auf die denkbar skurrilste Art und Weise. Matthias gewann schnell, Haschem hatte einen ganzen Figurenkasten mehr, und ich gab meine Partie Remis. Nachdem Haschems Gegner ihm die Hand reichte, bot auch Christians Gegner (mit Mehrfigur und einer Minute gegen 20 Sekunden) Remis, weil der Kampf ja offensichtlich eh verloren war. Was er nicht wusste: Haschem hatte seinen Gegner Patt gesetzt, ein Sieg hätte also noch zu einem Unentschieden gereicht! So nahmen wir dankbar diesen knappen 2,5-Erfolg mit in die letzte Runde, in der wir dann abermals gegen eine Mannschaft des HSK antreten durften. Ein kampfloser Sieg brachte uns 1:0 in Front, ich opferte mich im Mittelspiel im Zentrum durch und auch Haschem und Christian gönnten sich noch einen runden Abschluss mit ihren Siegen. Damit hatten wir zumindest genauso viele 4:0-Siege wie 0:4-Niederlagen, was irgendwie erträglich war In der Schlusstabelle belegten wir damit den achten Rang, was gegeben den Turnierverlauf und unseren 13. Startrang ein achtbares Ergebnis ist.
Ich selbst holte 7/11 (was ganz in Ordnung dafür war, dass ich in fast jeder Partie nach der Eröffnung schlechter stand). Christian war überaus solide. Er verlor nur zwei Partien und holte starke 7,5/11. Matthias holte insgesamt schöne 6,5/10, Martin 3/10, Haschem mit einem Endspurt noch 3,5/10.
Insgesamt hätte uns wahrscheinlich ein Spielen mit Inkrement ganz gut getan (was mit den gegebenen DGT-Uhren auch möglich gewesen wäre), da wir selbst häufiger über die Zeit gehoben wurden als andersrum. Ich persönlich finde es ja immer schade, wenn eine interessante Partie auf diese Weise entschieden wird, wenn man das Problem mit einer Bedenkzeit wie 3+2 o.ä. einfach umgehen könnte. Am Ende des Tages stießen wir im Blockhaus trotzdem auf unser Ergebnis an und ließen das Turnier im gemütlichen Rahmen ausklingen:)
Christoph