Wir sind Arena
Als Papst Gregor vor etwa 1400 Jahren noch ein junger Spund war, ließ er sich da träumen, dass wir ihm die Ehre erweisen würden, eine Schachmannschaft nach ihm zu benennen? Es war wieder einmal Alsteruferturnier, und nicht irgendeines, es war ein Weltrekordturnier, und da der Regenschutz im CCH momentan mangelhaft ist, zog die ganze Chose in die Barclaycardarena um. Und was ein Event es war – Chessbase hat schöne Videoimpressionen gemacht. Das interessiert uns natürlich nicht, wir sind alt und keine Schüler, aber ehemalige Schüler, also stand mal wieder das Alsteruferturnier am Abend an, 5 Runden Schnellschach. „Wir“ waren in diesem Jahr Gregor, Christoph, Martin und Marten, und da viele sich lustige Namen geben, waren wir halt die Gregorianischen Spießgesellen. Was wie bei anderen Namen dazu führte, dass man versuchte herauszubekommen, welchem Verein die Spieler zugehörig waren.
Die erste Runde ließ uns auf St. Pauli 2 treffen. Die kamen glaube ich von Mümmelmannsberg. Eine Bezirksligamannschaft, gegen die wir relativ souverän punkten konnten, lediglich Martin war Kavalier und überbrachte seiner Gegnerin gar manches Geschenk. Was die dankend annahm, sich aber nicht revanchierte. Ein 3:1-Sieg, und schon wurden wir auf ein Podest gehoben – die ersten drei Tische spielten erhöht, und wir waren an Tisch 3 gegen „Männer von geringer Moral“. Die niedrige Moral erklärt sich damit, dass wir es hier mit Königsspringern zu tun hatten, letzte der Landesliga. Gregor und Christoph konnten erneut ganz punkten, sodass Martin und Marten Remisen boten. Wollten die Gegner nicht. Wurden dann aber gezwungen, zwei Halbe und erneut ein 3:1.
Der nächste Gegner war ebenfalls bekannt, Großhansdorf dräute, wir waren weiterhin auf dem Podium, lediglich Marten wurde verbannt – sein Gegner blieb aufgrund körperlicher Einschränkungen im Untersaal, Marten folgte. Schnell verlor Gregor, Marten stand auch nicht gut, Martin gewann, Christoph stand gut. Aber die Zeit war auf unserer Seite, Martens Gegner kam in Zeitnot, tauschte in guter Stellung zu viel und kam ohne Restzeit in ein Springerendspiel mit zwei Wenigerbauern. Da Christoph selbstverständlich souverän gewann, was haben wir wohl gespielt? 3:1.
Nun gab es noch 6 Mannschaften mit weißer Weste. Truppen wie HSK VI (Gustafsson, Sebastian, Engel, Faika), St. Pauli Gnoms (Feuerstack, Meissner, Richter, Perez, Stenner), Mia san Moin (Lammers, Baciu, Bente, Wenzel, Albers) oder eben Gregorianische Spießgesellen (Spieß, Kuberczyk, Becker, Holst) waren auf Augenhöhe. Die Spießgesellen bekamen es mit den Gnoms zu tun. Hier konnte Marten gleich einmal üben, wie man die für Sonnabend präparierte Variante besser nicht anfasst, auch Martin holte nicht das bestmögliche Ergebnis heraus. Christoph hingegen konnte im Turmendspiel ein schönes Mattmotiv erfinden, und Gregor hatte ein hochspannendes Endspiel gegen Aljoscha – Läufer und 3 Bauern gegen Turm und 1 Bauern. Einige übereifrige Teammitglieder hofften auf einen gregorianischen Sieg, der fand aber nicht statt, das Remis dennoch hocherfreulich.
Leider fielen wir dadurch auf Platz 10 zurück – wurden aber dennoch hochgelost gegen das 7:1-Team von Concordia. Und um es kurz zu machen, nach der kleinen Panne gegen St. Pauli waren wir wieder in der Spur, natürlich gab es ein 3:1, diesmal war es der Namensgeber, der den Gegnern die Blamage ersparte. Leider aber insgesamt wenige 4:0-Ergebnisse bei uns, mehr bei anderen, sodass wir als Brettpunktschwächste, aber als Buchholzriesen (lediglich Erstrundengegner St. Pauli 2 hat überhaupt gegen jemand anderen als uns verloren) den hintersten 8:2-Platz einnahmen, Platz 6 von 56 geht aber.
Sieger wurden HSK VI mit 10:0 vor den Gnoms, ebenfalls 10:0 (Freuden von lediglich 5 Runden Schweizer), und Mia san Moin mit, genau wie wir, 8:2. Herausragend natürlich Christoph, der wie jedes Jahr bislang 5/5 erzielt hat. Marten kam auf 3½, Gregor und Martin auf 2½ gegen überwiegend teils klar besser bedwzte Gegner. Ein netter Abend neigte sich dem Ende, lediglich die Currywurst in der Arena kostete für zwei und schmeckte für null.